Anamnese und Klinik
Das wichtigste diagnostische Instrument ist zunächst die Anamnese. Hilfreich für die Unterscheidung zwischen infantilem Hämangiom (H) und vaskulärer Malformation (VM) können drei Fragen sein:
- War die Veränderung bei Geburt vorhanden? | Ja: eher VM nein: eher H |
- Ist sie größer geworden? | Ja: eher H, nein: eher VM |
- Ist sie kleiner geworden? | Ja: eher H, nein: eher VM |
Weitere Differenzierungskriterien zwischen infantilen Hämangiomen und vaskulären Malformationen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Hämangiome | Vaskuläre Malformationen |
---|---|
Entstehung meist Postnatal | bei Geburt angelegt, spätere Manifestation möglich |
Größenzunahme bis 6. - 9. Monat | keine frühe Größenzunahme, langsame Volumen- und Größenzunahme über Jahrzehnte möglich |
Obligate Regressionsphase | Keine Regressionsphase |
Bei Vorläuferläsionen oder Naevus-flammeus-artigen Veränderungen kann häufig zum Zeitpunkt der ersten Feststellung noch keine endgültige Entscheidung zwischen Hämangiom (H) und vaskulärer Malformation (VM) getroffen werden. Hier sind kurzfristige klinische Kontrollen (Kontroll-Abstand 1 Woche pro vollendetem Lebensmonat) mit Ultraschalluntersuchung und Duplexsonographie incl. dokumentierter Größenmessung zur Beobachtung des Proliferationsverhaltens und zur Bestimmung der Tiefenausdehnung erforderlich. Die Fotodokumentation ist obligat.