Die Bezeichnung Hämangiom ("Blutschwamm") wird undifferenziert für ganz verschiedene Gefäßanomalien mit unterschiedlichen biologischen und pathologischen Merkmale verwendet. Infantile Hämangiome sind proliferierende, dem Plazentargewebe in ihrer Antigenstruktur ähnliche vaskuläre Tumore.
Hämangiome des Säuglings- und Kleinkindalters sind echte proliferierende vaskuläre Tumoren. Sie zeichnen sich aus durch eine dreiphasige Abfolge von Wachstum, Stillstand und obligater Regression und müssen von den Fehlbildungen des Gefäßsystems - arteriell, venös, lymphatisch oder kombiniert - abgegrenzt werden.
Letztere sind keine echten vaskulären Neoplasien, sondern Malformationen ohne akute Proliferationstendenz, allerdings auch ohne wesentliche Spontanregression.
Im Hinblick auf das zu wählende Vorgehen, aktiv oder abwartend, ist eine möglichst frühzeitige Unterscheidung zwischen Hämangiom und vaskulärer Malformation erforderlich.